Songgeschichten (10) Beeline Live CD

Track 10: Hey Woman
Dieser Song hat eine lange Tradition bei Beeline und gehört zu den ersten Liedern, die wir mit Wolff am Schlagzeug arrangierten. Der Text stammt von Silvia, die ihn mir damals vorlegte und um eine Komposition bat. Zunächst dachte ich beim Lesen des Textes an einen rockigen Song, schließlich suggeriert das Wort „Hey“ eine aufrüttelnde laute Ansprache. Ich wählte E-Dur als Tonart, da sie in Gitarristenkreisen als die härteste gilt. Am Ende zielte das Ergebnis woanders hin. Unverzerrte Gitarre, straightes Drum und von allem ein paar Gewürze. Mit der Zeit mutierte der Song immer mehr zu einem Solisten-Vorstellungsprogramm. Erst das Basssolo, dann Gitarrensolo und Schlagzeugsolo. Dadurch ist aus „Hey Woman“ ein Lied geworden, das Beeline am häufigsten live spielt. Es steht fast immer in der Mitte des Gigprogrammes, aus festen und wechselten Gründen:
– In der Mitte, da es sich am Besten eignet, die Bandmitglieder mit ihrem Solo vorzustellen.
– Die langen Soli bieten Silvia eine Gelegenheit zu pausieren und sich gegebenenfalls umzuziehen.
– Während des Drumsolos stimme ich meine Gitarre nach.
– Je nach Auftrittsort, Situation, Stimmung des Publikums, momentane Besonderheiten innerhalb der Band variiere ich meine An- oder Absagen der Bandmitglieder.
Unter 8 Minuten Spielzeit beenden wir dieses Stück selten. Auf der CD entstand ein Mix aus den Soli, die auch unserer Gastmusiker beinhaltet. Insofern hat der Song, durch den Männeranteil eigentlich den falschen Namen.

Hey Woman

Songgeschichten (9) Beeline Live CD

Track 9: Midnight Special
Jeder Komponist hat seine Lieblingssongs; dies ist meiner. Die Entstehungsgeschichte zog sich allerdings über einen langen Zeitraum. Zunächst ergab sich nur die erste Textzeile „She wakes up tonight“. Die Moll-Stimmung des ersten Akkordes sollte sich fortsetzen und wenn sie schon Nachts aufwachte, dann sollte es auch eine besondere, eine ganz spezielle Nacht sein. Somit legte ich schnell den Titel des Stückes fest. Was macht eine Nacht außergewöhnlich? Liebesdramen legte ich beiseite, das hört man in jedem dritten Lied.
Ich legte die Arbeit in die berühmte Schublade. Ab und an öffnete ich Midnight Special, arbeitete am Chorus, Mittelteil und Soloeingängen, kam aber mit dem Text nicht weiter. Beim leichten Antesten des Stückes bei der Probe forderte die Band mich auf es endlich zum Abschluss zu bringen.
Durch ein trauriges Ereignis hatte ich meine Story, die zur Gesamtstimmung des Songs passte. Der Mann des älteren Ehepaares, das unter mir wohnte verstarb nach kurzer schwerer Krankheit. Die Witwe erzählte mir in ihrer Trauer das tragische Ende ihres Mannes und die seelischen Grausamkeiten, wenn sie jetzt Nachts aufwachte.

„The map of the world is broken in two“

Das bis dahin rüstige Paar bereiste die Welt, eines Nachts, als die Krankheit den Ehemann bereits stark gezeichnet hatte, stand er auf und zerriss die Weltkarte, die an der Wand hing.

„He’s gone without a word – never coming back“

Das leichte Schlagzeugintro, das ein stetiges Klacken erzeugt (Sidekick) simuliert den unaufhörlich tickenden Wecker ihres Nachttisches.

Midnight Special

Garantiert ohne Werbung

In unserer momentanen auftrittslosen Zeit könnt Ihr Euch euer eigenes Beeline-Konzert zusammenstellen. Neben dem neuen Live-Video von „On The Road“ stehen 10 weitere Filmmitschnitte in der Videogalerie bereit. Entwerft einfach ein Programm daraus und lasst es uns zukommen.

Um die weiteren Songs zu sehen, einfach auf den Titel klicken.

Calypso NightsSomehow It HurtsI’m On FireMidnight SpecialDangerous NightDon’t Change My LifeLike A StrangerPeople Of My Life The RipperLiving Without You

Drumsolo Directors Cut

Ein letztes Mal erhält Ex-Drummer Wolff mit dem youtube-Video einen Platz in diesem Blog. „Hey Woman“ ist unser Bandvorstellungssong, bei dem jeder Beeliner sein Solo erhält. Nachdem der abgedrehte Gitarrist seines endlich beendet hat, könnt ihr nochmals Wolff an den Drums erleben.

Fotogalerie vom 19.01.2008

Die Fotogalerie von unserem Auftritt in der Kirche von Fuldatal-Ihringshausen ist online! Sie beginnt mit dem Schluss des Konzertes, bei dem sich Wolff im Vorfeld als erste Zugabe unsere A-Capella-Version von „Smoke On The Water“ gewünscht hatte. Das einzige Lied, bei dem er sich gesanglich betätigt. Das gab ihm die Gelegenheit sich persönlich von seinen Fans zu verabschieden.

Zur Fotogalerie bitte das Bild anklicken.

Fotos: Markus W. Lambrecht

Beeline rockt in der Kirche

Kasseler Band verabschiedet sich musikalisch von Schlagzeuger Wolff von Rechenberg

Fuldatal. Mit geschlossenen Augen räkelt sich Beeline- Sängerin Silvia auf einem Stuhl und singt zu Bass und Gitarrenklängen eine vollkommen neue Version der Habanera der Carmen.
Beeline rockt in der Kirche

Purer Rock, der unter die Haut geht: Bassist Jeff (von links), Sängerin Silvia, Schlagzeuger Wolff und Gitarrist Tom wissen, wie sie ihrem Publikum einheizen. Foto: Grigoriadou

Es gibt nur eine Umschreibung für das Konzert in der Ihringshäuser Kirche der Kasseler Band: es rockt. Der Auftritt hat allerdings einen traurigen Grund: Schlagzeuger Wolff von Rechenberg hört nach 16 Jahren auf. Schuld ist, wie kann es anders sein, eine Frau. „Ich habe geheiratet und ziehe nach Brandenburg“, erklärt Wolff von Rechenberg und lacht. „Da ist es schwierig, Mitglied der Band zu bleiben.“
Tom: „Es geht weiter“
Für Gitarrist Torsten „Tom“ Grigat, Stephan „Jeff“ Böhmer und Silvia Kordes steht aber eines fest: „Es geht weiter. Der neue Drummer ist da. Ab Freitag wird geprobt.“ Gibt es denn mit dem neuen Mann musikalische Veränderungen innerhalb der Band? „In so einer kleinen Besetzung bringt jeder Einzelne viel mit“, sagt Jeff. Wolff nickt: „Und frischer Wind tut der Band nach 16 Jahren mal ganz gut.“ Doch bevor es nach Brandenburg geht, lassen es Beeline in der Kirche noch einmal gemeinsam richtig rocken. Rolling Stones, U2 und Michael Jackson stehen auf dem Programm genau wie eigene Songs aus dem Live-Album „Spend one night“.
Und das Publikum? Spätestens beim zweiten Teil des Konzertes saß niemand mehr auf den Holzbänken der evangelischen Kirche sondern feierte seine Rock-Band.

hna 22.01.2008

Der letzte Schlag ist getan

In vielen Fernsehshows scheiden die Kandidaten aus, weil zuwenig Menschen für sie angerufen haben. Nach ein paar Wochen bleibt ein Star übrig. Für den Schlagzeuger von Beeline hat 16 Jahre niemand angerufen, und da wir ihn nicht rausschmeißen wollten, ging er von selbst.Ihringshausen.jpg
Gestern war das historische Datum, 19. Januar 2008. Zum letzten Mal baute Wolff sein Schlagzeug auf und spielte mit uns in der Kirche von Fuldatal-Ihringshausen. Nach anfänglichen Problemen beim Soundcheck konnten wir wie gewohnt ein Konzert absolvieren, das unseren Zuschauern gefiel. Bevor Wolff sein letztes Schlagzeugsolo für Beeline trommelte, entweihte ich mit meiner drahtlosen Gitarre die Kanzel. Ich stieg empor und spielte das Wort zum Sonntag. Vor dem Schlafengehen entschuldigte ich mich an oberster Stelle. Mein Gebet ist erhört worden.
Darauf folgte Wolff mit seinem „extra long Version-Drum-Solo“, welches mit einem nicht enden wollenden Applaus bedacht wurde. Freudige und traurige Stimmung zugleich in der heiligen Stätte. Nach weiteren 10 Liedern fiel der letzte Schlag von Wolff von Rechenberg, ein Drummer geht, eine Freundschaft bleibt.

Abschied für den Schlagzeuger

Beeline tritt heute zum letzten Mal mit Wolff von Rechenberg am Schlagzeug auf. Nach fast genau 16 Jahren verlässt von Rechenberg die Band, weil er aus privaten Gründen Kassel verlassen hat. Damit steht heute einmal der Schlussmann statt der Sängerin Silvia Kordes im Mittelpunkt. Musikalisch hält die Band aber an ihren gewohnten Stärken fest: Eingängige Rocksongs, durchsetzt mit schrägen Einfällen und erhabenen Balladen. Nach dem Konzert legt Beeline eine kreative Pause ein, um dann mit frischen Ideen, neuen Songs und einem neuen Mann am Schlagzeug zurückzukehren. Heute, 20 Uhr, evangelische Kirche Fuldatal-Ihringshausen, Eintritt 7,–€.

hna, 19.01.2008

More Pics!

Wie bereits angekündigt kommen heute zwei weitere Fotogalerien von unserem Gig in den Nachthallen dazu. Ein herzliches Dankeschön an die Fotogräfin und den Fotograf!

Bilder von Nele Pe hier klicken!

Bilder von Wolfram Eberius hier klicken!

Rockten und bleiben

Die Kasseler Band Beeline in den Nachthallen

Von Bastian Ludwig
Kassel. Balladenschreiber haben es in Zeiten des Nichtraucherschutzes schwer. Niemand hat mehr ein Feuerzeug dabei. Ganze zwei Flammen und ein strahlendes Handydisplay bekam das Publikum zusammen, das zu Beeline in die Dark Area der Nachthallen gekommen war. Ein Glück, dass die Kasseler Rockband mehr kann als die Ballade. „Wir sind Beeline und das ist kein Abschiedskonzert.“ Sängerin Silvia Kordes räumte gleich zu Beginn mit gegensätzlichen Gerüchten zum Status des Quartetts auf. Einen Abschied gab es dennoch: Schlagzeuger Wolff von Rechenberg, der nach vielen Jahren in Kassel nach Brandenburg gezogen ist, trommelte seinen Ausstand. Es wäre auch ein Ding gewesen, wenn Beeline nach einem Vierteljahrhundert Bandgeschichte und so kurz nach Veröffentlichung ihres Albums „Spend one night“ aufgehört hätten. So wird es – ganz im Sinne des Albumtitels – noch viele Anlässe geben, um mit Beeline eine Nacht zu verbringen.
Beeline machen asketischen Klassikrock, der auf elektronische Sperenzien und moderne Genreverschränkungen verzichtet. Beeline-Rock ist so schnurrgerade wie der Instrumentenhals des Gitarristen Torsten Grigat. Lediglich für Interpretationen von Michael Jackson oder Celine Dion erlauben sich die vier, Popmusik anzuzapfen und ihr ein markiges Antlitz zu geben. Dabei wirft Kordes ihr klassisches Musikstudium voll in die Waagschale. Von tief unten holt sie die Vokale und versteht sich im gehauchten Gefühl ebenso wie im typischen Löwenmähne-Rockgesang.
Übrigens: Im Netz unter www.beeline-music.de kann man Bandfeuerzeuge erwerben. Dann klappt’s auch mit der Balladenstimmung.

hna 14.01.2008

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