Fies! Beeline nicht in China

In Zeiten der Völkerwanderung schützte die Große Chinesische Mauer das Reich der Mitte. Heute erledigt das die Great Firewall of China. Ein Test ergab: Beeline-Music ist geblockt. Warum? Haben wir irgendwo auf unserer Seite die Worte Demokratie oder Menschenrechte in irgendeiner der Menschheit bekannten Sprache? Wir sind zwar keine Jodeltalente und wollen da (in diesem Jahr zumindest noch) nicht dort spielen mit ’ner Band. Aber dennoch verurteilt der Menschenrechtsausschuss von Beeline-Music das Vorgehen der chinesischen Regierung.

Jubel beim B-Day für den Mann am Klavier

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Die Kasseler Band Beeline hatte für einen Auftritt im Theaterstübchen den Pianisten Michael Wagner engagiert
Zu Gast bei Beeline: Der Pianist Michael Wagner.

Von Kirsten Ammermüller

Kassel. Ohne Umwege – dafür steht der Name der Kasseler Band Beeline. Und der Bandname ist Programm: Klarer, reiner Rock, der sich ohne viel Schnörkel und Verzierungen auf direktem Weg Zugang zum Gehör der Menschen im Publikum verschafft.

Davon kann man sich jeden ersten Montag im Monat immer wieder aufs Neue überzeugen. Der sogenannte B-Day dürfte für viele schon zu einem festen Termin im Kalender geworden sein. Und doch sorgt die Band mit Sängerin Silvia Kordes, Gitarrist Torsten Grigat, Bassist Stephan Böhmer und Schlagzeuger Wolff von Rechenberg immer wieder für viel Abwechselung. Für den März setzten sie auf die Unterstützung des Kasseler Pianisten Michael Wagner und landeten damit wieder einmal einen Volltreffer in der Gunst des Publikums.

Musikalisch griffen sie diesmal ganz tief in die Schatztruhe. Immer neue Überraschungen wurden dabei hervorgezogen und absolut nichts ausgelassen. Zielsicher zogen die fünf Musiker Balladen, Rock und Pop, von Michael Wagner perfekt eingefügte Jazzelemente und zu guter letzt sogar Klassik hervor.

Das Piano schaffte mühelos den Sprung vom rasanten Rock-Tempo zur gemäßigten, leicht verspielten Begleitung von Sting’s „Moon over bourbon street“. Michael Wagner und Silvia Kordes haben damit einen neuen Weg in ihrer musikalischen Zusammenarbeit beschrieben.

Gemeinsam mit Wolff von Rechenberg bilden sie das Künstlertrio „All that Jazz“. Bei der Zugabe kam jedes einzelne Bandmitglied noch einmal auf seine Kosten: eine verrockte Carmen-Arie ließ Silvia Kordes viel Raum ihre klassisch ausgebildete Stimme zu entfalten, Gitarre, Bass und Schlagzeug konnten ordentlich Gas geben, Michael Wagner am Klavier richtig in die Tasten hauen und nicht zu letzt das Publikum, das noch einmal richtig mitrocken durfte.

HNA, 07.03.2007